Klimawandelanpassung bei Bäumen und Grünflächen

Bürgermeister Schneeberger, Umweltstadtrat Horvath und Infrastruktur-Stadtrat LAbg. Dinhobl: „Setzen bereits seit einigen Jahren wichtige Maßnahmen bei Bäumen, Wiesen und Wassereinsparung!“

Der Umweltbeirat der Stadt Wiener Neustadt befasste sich in seiner aktuellen Sitzung mit der Situation von Bäumen und städtischen Grünflächen vor dem Hintergrund von Trockenheit und Klimawandel. Die Gruppe Grünraum der Stadtverwaltung setzt hier bereits seit einigen Jahren wichtige Maßnahmen, um die Grünflächen diesen Gegebenheiten anzupassen. Diese reichen von der Auswahl der Bäume über das „Schwammstadtprinzip“ bis hin zu naturbelassenen Blumenwiesen.

„Der Klimawandel ist ein Faktum, das uns vor allem in urbanen Gebieten vor große Herausforderungen im Umgang mit den Grünflächen stellt. Die Trockenheit würde verstärktes Gießen erfordern, was aber aufgrund des sorgsamen Umgangs mit der Ressource Wasser wiederum nicht zielführend ist. Außerdem gibt es Bäume, die unter den veränderten Rahmenbedingungen nicht mehr so gedeihen wie früher. Aus diesem Grund hat die Gruppe Grünraum bereits seit Jahren eine neue Strategie entwickelt, um unsere Grünflächen zu schützen und weiterzuentwickeln, aber dennoch Wasser zu sparen. Gleichzeitig stellen wir auch das Baumsortiment um und schaffen es so, dass die hunderten Bäume, die gepflanzt werden, auch gut gedeihen können“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger, Umweltstadtrat und Vorsitzender des Umweltbeirates Norbert Horvath sowie Infrastruktur-Stadtrat LAbg. Franz Dinhobl.

Zur Situation und den konkreten Maßnahmen

  • durchschnittliche Niederschlagsmenge der letzten 12 Jahre: über 600 mm
    • die beiden letzten Jahre: unter 450 mm
  • Auswirkungen
    • fehlender Niederschlag, Hitze, Streusalz und wenig Platz für den Wurzelraum sind die wesentlichen Stressfaktoren der Stadtbäume – schädigen die Pflanzen nachhaltig
    • Beispiele:
      • Pappel: schlechte Wasserversorgung verursacht Astbrüche und Pilzbefall

 

 

 

  • Birke: wird über kurz oder lang aus der Stadt verschwinden, aufgrund des Extremstandortes Stadt
  • Bergahorn: Pilzbefall – seit 2022 läuft Projekt zur Untersuchung der Gründe, um gegensteuern zu können
  • Grünflächen dürren aus - Rasenflächen bis auf kleine Teile des Stadtparks, die Blumen beim Wasserturm, Bereich in der Innenstadt und die Sportplätze werden dennoch nicht bewässert
  • Lösungsmöglichkeiten
    • Pflanzen punktuell unterstützen, passendes Mikroklima schaffen
    • Grünflächen:
      • Reduktion der Mähintervalle
      • anlegen und zulassen von naturnahen Blumenwiesen
      • So können die Pflanzen auch aussäen – es entsteht eine „Blumenwiese“ mit für den Standort typischen Gräsern und Blumen.
    • Mulchen statt Mähen
      • Dabei wird der Rasen sehr fein geschnitten, der im Mähwerk entstehende Sog lässt es zu, dass der geschnittene Rasen mehrmals im Mähwerk gehäckselt wird und dann vor Ort bleibt. Bei guten Mulchmähern ist der Rasenschnitt fast nicht zu sehen. Mit dem Verbleiben des Rasenschnitts verbleibt die Feuchtigkeit und Nährstoffversorgung im Boden.
    • Staudenbeete bringen eine bunte Abwechslung zu den Rasenflächen in den Parkanlagen und sind in Trockenperioden nicht so bewässerungsintensiv wie Sommerblumen. Sie sind wichtig für Insekten und verschönern die Anlage.
    • Bäume
      • richtige Auswahl: Nutzung der Expertise der „Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz“, die in mehreren deutschen Großstädten mit verschiedensten Bäume Versuche gemacht haben und die Ergebnisse veröffentlichen
      • Jungbäume, die von sich aus am Standort gewachsen sind, erweisen sich meist widerstandsfähiger als neu gepflanzte. Deshalb: Natur wirken lassen!
      • richtige Pflanzung:
        • je größer die Baumgrube, desto besser
  • Verbesserung des Baumsubstrats nach Erfahrungswerten der letzten Jahre (permanente Weiterentwicklung)
  • „Schwammstadtprinzip“ bei Neuanlagen für bessere Niederschlagsspeicherung unter den Straßen
  • Maßnahmen im Bereich des Gießens
    • Effizienzsteigerung durch Gießsäcke oder Gießränder
    • Neuanschaffung Gießtraktoren
  • Düngung:
    • Wiener Neustadt ist „Natur im Garten“-zertifiziert
    • keine mineralischen Dünger oder Bodenaufbesserungen
    • „Baumfutter made in Wiener Neustadt“
      • Gemisch aus Schotter und erlaubtem Dünger
      • bei Jungbäumen erfolgreich

 

Umweltbeirat der Stadt Wiener Neustadt

Im Umweltbeirat der Stadt Wiener Neustadt sitzen Vertreterinnen und Vertreter der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, sowie von Vereinen und Institutionen wie der Energie- und Umweltagentur Niederösterreichs, der wnsks GmbH, des Abwasserverbandes, der Radlobby, des Klimabündnisses, uvm. Das Gremium befasst sich regelmäßig mit aktuellen umweltpolitischen Fragestellungen und Themen.

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